Mittwoch, 18. April 2012

Wo habe ich eigentlich gelebt??
Vor weniger als fünf Jahren waren  Begriffe wie „Abofalle“, „Dialer“ oder „Abmahnwahn“ böhmische Dörfer für mich.
Nicht nur, dass ich mich hierin nicht auskannte – nein – dieses ganze Zeug war bis dahin absolut nicht auf meinem Radar aufgetaucht.
Ich bin das Gegenteil von technikaffin. Ein Handy brauche ich zum Telefonieren, SMSen und hin und wieder für ein Foto. Ich bin nicht online wenn ich unterwegs bin und habe auch kein iPhone. Genau das gleiche gilt für mein Internet und Computerverhalten. Ich bin auf Facebook (sogar mit einer Autorenseite) und kann Emails lesen und schreiben (sogar mit Anhang). Dieser Blog ist für mich schon das Ende der Fahnenstange, was meine Internetqualitäten angeht. Ich gebe zu, diesbezüglich bin ich eine Pfeife.
Ich hätte nie ein Internet-Abo abgeschlossen. Nicht weil ich ja so superschlau bin, sondern weil ich mich gar niemals getraut hätte, ohne irgendwo nachzufragen ein Programm runterzuladen. Diese Dinge waren alle neu und fremd und ganz weit weg. Schöne Zeit.
Ich war aber nicht die einzige auf diesem Planeten, die auf diesem Terrain völlig unbewandert war.
Als mein Literaturagent im Mai 2011 das Manuskript zu „Tote Ratten für den Tankwart“ gelesen hatte, hatte er eine gute und eine schlechte Nachricht für mich. Die Gute war eine schöne Kritik am Werk, die Schlechte lautete: „So was passiert doch nicht wirklich. Das wird schwierig, den kennt doch keiner.“
Mir fiel die Kinnlade herunter. Mit allem hatte ich gerechnet, aber damit nicht.
Ich gab ihm einen kurzen Abriss über das, was sich in der Internet- und Medienlandschaft abspielte und was den Bekanntheitsgrad meines Mannes in diesem Bereich anging. Aber mein Agent zuckte mit den Schultern.
…den kennt doch keiner.
Tja, schön wär´s gewesen, wenn dem so wäre, aber die Dinge stehen ja nicht überall so.
Ein „guter Freund“, nennen wir ihn mal Michael (wie im Buch) war lange nicht müde geworden zu wiederholen, wie sehr Olafs Name verbrannt sei. Er würde beruflich nie mehr einen Fuß auf den Boden bekommen und er selbst, also Michael, wäre heilfroh, dass sein Name in diesem, ihm durchaus bekanntem  Gebiet, nie offensichtliche Erwähnung findet.
Er ging sogar soweit, Olaf nahezulegen meinen Namen anzunehmen oder sich von irgendeinem Ehepaar Müller, Meier, Schmidt adoptieren zu lassen, um überhaupt wieder eine Möglichkeit zu haben, jemals wieder als Anwalt für irgendwen tätig zu werden.
Ich kam nie persönlich dazu, aber hier habe ich ja die Möglichkeit es mal ganz laut herauszubrüllen.
Also: Lieber Michael,
FÜR WIE BLÖD HÄLTST DU DIE LEUTE EIGENTLICH???     
Klar, neuer Name neues Glück oder wie? Als ob man so etwas nicht sofort rausbekäme. Als ob so etwas irgendwas verändern oder gar verbessern würde. Wie sieht das denn aus, wenn jemand sogar vor seinem eigenen Namen davonläuft? Man läuft nicht weg! Mein Mann läuft nicht weg! Es holt einen ohnehin alles früher oder später wieder ein. Egal wo man dann gerade ist oder wie man sich nennt.
Und dann? „Hallo mein Name ist Olaf Müller!“ „Hehe… ich weiß schon, ich hätte da genau das richtige Mandat für Sie“ blinzelblinzel…
Es gibt Dinge, die ändert man nicht, da muss man durch und das am besten, ohne sich einen Aktenordner vors Gesicht zu halten!  
 Zur Not könnte man dafür ja ein gutes Buch verwenden ;-)
Liebe Grüße Eure Manu

P.S. lieber Michael… solltest du mal einen guten Anwalt für Lizenz-, Urheber- und Internetrecht brauchen, könnte ich dir jemanden empfehlen. Sein Name ist… ach den kennst du ja, der hat sich nämlich nicht verändert! 
P.P.S.  Ich weise darauf hin,  dass es sich bei diesem Michael nicht (!!) um  Michael B. handelt.



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